Neo-Generalist

Neo-Generalisten sind Menschen, die sich an viele verschiedene Rollen, Branchen und Umgebungen anpassen und darin aufblühen können.

Sie sind nicht auf eine einzige Spezialisierung beschränkt, sondern sammeln Expertise aus verschiedenen Bereichen und nutzen dieses vielfältige Wissen, um Probleme zu lösen und Neues zu erschaffen, zu innovieren.

Ihre Stärke liegt in ihrer Anpassungsfähigkeit und ihrer Fähigkeit, Verbindungen zwischen scheinbar unzusammenhängenden Disziplinen herzustellen. Mit Unsicherheiten können Sie sehr gut umgehen. Sie lernen ständig dazu, verlernen und erlernen neu, um relevant zu bleiben.

Warum die Arbeitswelt (Neo-)Generalisten braucht

In der sich schnell verändernden Welt von heute ist die Fähigkeit zur Anpassung wichtiger denn je, und hier zeichnen sich Neo-Generalisten aus: Sie sind Meister vieler Handwerke und ihre breite Skill-Palette ermöglicht es ihnen, sich mit Leichtigkeit durch verschiedene Branchen und Rollen zu bewegen.

Ihre Fähigkeit, auf ein breites Spektrum an Wissen und Erfahrungen zurückzugreifen, macht sie zu wertvollen Teil in jedem Team: Sie können Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln angehen und einzigartige Lösungen bieten, die andere möglicherweise übersehen.

Zudem sind Neo-Generalisten kontinuierliche Lerner, lifelong Learning ist quasi in ihrer DNA. Sie streben stets danach, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu erweitern, oft indem sie ihre Komfortzone verlassen. Sie verstehen, dass in einer sich ständig entwickelnden Welt die Fähigkeit zu lernen, zu verlernen und neu zu lernen, entscheidend ist.

Ihre Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit prädestinieren sie für die unvorhersehbare Natur des heutigen Arbeitsmarktes. Daher werden sie oft als Führungskraft, Innovator:in und Disruptor:in gesehen, die Veränderungen vorantreiben und den Weg zu einer anpassungsfähigeren und widerstandsfähigeren Gesellschaft ebnen.

Neo-Generalisten fühlen sich oft falsch

In einer Welt, die scheinbar nur aus Spezialist:innen und Expert:innen besteht, fühlen sich Neo-Generalisten oft fehl am Platze. Ihre Umwelt spiegelt ihnen häufig, dass sie sich doch endlich für ein Thema entscheiden müssten. Doch wie sollen sie sich entscheiden, wenn es noch so viel Neues zu entdecken gibt?

Die Professorin Sarah Gierhan, selbst Generalistin und spezialisiert auf das Coaching ebendieser, schätzt, dass etwa 10 Prozent der Menschen Generalisten sind. Kein Wunder also, dass sich jeder Generalist etwa 9 Spezialisten gegenüber sieht – was die Sache für die Generalisten nicht einfacher macht.

Generalisten oft ein Aha-Erlebnis, wenn sie feststellen, dass es mehr von ihnen gibt, und diese Eigenschaften nicht mit ADHS oder Unstetigkeit zu tun haben, sondern eine besondere Gabe sind.

Zahlreiche Bücher haben sich mit dem Thema bereits beschäftigt, darunter das Buch „The Neo-Generalist“ von Kenneth Mikkelsen (Linkedin-Profil) und Richard Martin oder „Refuse to Choose“ von Barbara Sher.