Der Begriff Usability wird häufig mit Utility verwechselt. Auch wenn beide gleich wichtig sind (und Hand in Hand gehen sollten), so unterscheiden Sie sich doch grundsätzlich. Den Utility (Brauchbarkeit) beschreibt, ob ein Design ein essenzielles, also zwingend nötiges Feature bereitstellt.
Usability ist ein zentraler Begriff im UX-Design und beschreibt die Benutzerfreundlichkeit und Effizienz, mit der ein Nutzer oder eine Nutzerin eine Webseite, eine Software oder ein Produkt bedienen kann.
Es geht darum, wie leicht und angenehm es für den Benutzer ist, sein Ziel zu erreichen. Ein Produkt mit guter Usability ist intuitiv, effizient und benötigt keine umfangreiche Einarbeitung.
Was ist Usability?
Usability, auch Benutzerfreundlichkeit genannt, umfasst mehrere Dimensionen, die zusammen die Qualität der Nutzungserfahrung bestimmen. Dazu gehören:
- Effektivität: Die Genauigkeit und Vollständigkeit, mit der Benutzer ihre Ziele erreichen.
- Effizienz: Der Aufwand, den ein Benutzer benötigt, um seine Ziele zu erreichen.
- Zufriedenheit: Wie angenehm die Nutzungserfahrung für den Benutzer ist.
Usability im Kontext von UX
Usability ist ein Teilbereich der User Experience (UX), aber nicht gleichzusetzen damit. Während Usability sich auf die praktische Bedienbarkeit konzentriert, umfasst UX auch emotionale und ästhetische Aspekte.
Ein Produkt kann eine hohe Usability haben, aber eine schlechte UX, wenn es etwa unattraktiv gestaltet ist oder die emotionale Bindung zum Nutzer fehlt.
Wichtige Prinzipien der Usability
Um eine hohe Usability zu gewährleisten, solltest Du die folgenden Prinzipien beachten:
1. Konsistenz
Nutzer bevorzugen konsistente Designs, bei denen ähnliche Elemente auf ähnliche Weise funktionieren. Dies reduziert die Lernkurve und macht die Bedienung intuitiver.
2. Feedback
Es ist wichtig, dass User jederzeit wissen, was passiert. Feedback kann durch visuelle Hinweise, Töne oder Animationen erfolgen, die dem Nutzer bestätigen, dass eine Aktion erfolgreich war oder weitere Schritte erforderlich sind.
3. Fehlervermeidung und -behebung
Ein gutes Design verhindert, dass Nutzer Fehler machen, oder bietet klare und einfache Möglichkeiten, Fehler zu korrigieren. Dazu gehören verständliche Fehlermeldungen und die Möglichkeit, Aktionen rückgängig zu machen.
4. Flexibilität und Effizienz
Erfahrene Benutzer schätzen Abkürzungen oder erweiterte Funktionen, die ihnen eine schnellere Bedienung ermöglichen, während Anfänger eine einfache und geführte Navigation bevorzugen.
5. Ästhetik und minimalistisches Design
Unnötige Informationen sollten vermieden werden. Ein aufgeräumtes, übersichtliches Design trägt dazu bei, dass sich Nutzer auf ihre Aufgaben konzentrieren können, ohne von irrelevanten Elementen abgelenkt zu werden.
Usability-Testing
Um die Benutzerfreundlichkeit eines Produkts zu bewerten, wird häufig ein Usability-Test durchgeführt. Dabei beobachten Designer:innen, wie echte User Aufgaben mit dem Produkt ausführen. Diese Tests können aufdecken, wo Nutzer auf Schwierigkeiten stoßen, und welche Aspekte des Designs verbessert werden müssen.
Arten von Usability-Tests
- Moderierte Tests: Ein Moderator leitet den Nutzer durch den Test und stellt gezielte Fragen, um tiefere Einblicke zu gewinnen.
- Unmoderierte Tests: Nutzer interagieren selbstständig mit dem Produkt, während ihre Aktivitäten aufgezeichnet werden.
- Remote-Tests: Nutzer testen das Produkt von einem anderen Ort aus, was vor allem bei globalen Zielgruppen hilfreich ist.
Best Practices zur Verbesserung der Usability
1. Nutzerzentrierte Gestaltung
Setze den Nutzer in den Mittelpunkt des Designprozesses. Verstehe seine Bedürfnisse, Ziele und Verhaltensweisen.
2. Iteratives Design
Verbessere das Produkt kontinuierlich durch Feedback und Testzyklen. Kleine Anpassungen können die Usability erheblich steigern.
3. Klare Navigation
Die Navigation sollte intuitiv und leicht verständlich sein. Verwende bekannte Muster und klare, beschreibende Labels.
4. Responsives Design
Stelle sicher, dass das Produkt auf verschiedenen Geräten und Bildschirmgrößen gut nutzbar ist.
5. Barrierefreiheit
Gestalte das Produkt so, dass es auch von Menschen mit Behinderungen einfach genutzt werden kann. Dazu gehören unter anderem gute Kontraste, Tastaturnavigation und Textalternativen für Bilder.
Fazit
Eine hohe Usability verbessert nicht nur die Nutzerzufriedenheit, sondern trägt auch dazu bei, Geschäftsziele zu erreichen, indem sie die Nutzerbindung und die Konversionsraten erhöht.
Durch regelmäßige Tests und die Anwendung bewährter Prinzipien kann die Benutzerfreundlichkeit eines Produkts kontinuierlich optimiert werden.
Weiterführende Links
- Nielsen Norman Group: Usability 101: Introduction to Usability
- Interaction Design Foundation: Usability