Midjourney: 7 Tipps für Einstellungen und Parameter

Bevor du mit Midjourney loslegen kannst, solltest Du ein paar Einstellungen kennen. Welche, das erläutere ich Dir in diesem Beitrag.
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Midjourney ist aus meiner Sicht einer der spannendsten und faszinierendsten Text-to-Image-Generatoren, die derzeit verfügbar sind. Allerdings lässt die Usability im Vergleich zu ChatGPT noch sehr zu wünschen übrig, was nicht zuletzt daran liegt, dass Midjourney über einen Discord Server läuft.

Aus diesem Grund möchte ich Dich an die Hand nehmen und Dir die ersten Schritte und Einstellungen erläutern, damit Deiner Image-Generierung mit Midjourney nichts mehr im Wege steht.

Midjourney: Erste Schritte, bevor es losgehen kann

Bevor Du Bilder mit Midjourney generieren kannst, gibt es ein paar initale Schritte:

Schritt 1. Als erstes musst Du Dir einen Account bei Discord erstellen. Erst dann kannst Du der Midjourney’s Discord Gruppe beitreten. Klicke dazu auf „Join the Beta“ und folge den Anweisungen.

Schritt 2. Sobald Du der Gruppe erfolgreich beigetreten bist, öffne einen der Newbie-Chaträume. Du findest sie in der linken Leiste unter „Newcomer Rooms„, sie heißen etwa „newbies-43“ oder „newbies-13“.

Schritt 3. Du hast nun die Wahl: Entweder generierst Du Deine Bilder im öffentlichen Raum, sodass jeder sie sehen kann. Dann bleibst Du hier in dem Newbies-Chatraum und nutzt die Prompt-Leiste am unteren Rand.

Der Vorteil des öffentlichen Bereichs ist, dass Du zahlreiche Inspirationen durch Prompts anderer Mitglieder bekommen kannst. Der Nachteil ist, dass es schnell unübersichtlich werden kann, wo Dein Prompt gelandet ist.

Ich persönlich bevorzuge den privaten Chatraum mit dem Midjourney Bot, in dem nur meine eigenen Prompts und Bilder zu sehen sind. Diesen privaten Bereich kannst Du folgendermaßen aufrufen:

  • In der rechten Leiste siehst du eine Liste der Mitglieder. Falls Du diese Leiste nicht siehst, dann klicke oben in der Leiste auf das Icon mit den zwei Personen und blende die Mitgliederliste ein.
  • In der Mitgliederliste siehst Du auch den Midjourney Bot. Klicke hier mit der rechten Maustaste auf den Bot und anschließend auf „Nachrichten“. Es öffnet sich ein privater Chatroom, in dem nur Du mit dem Midjourney Bot kommunizierst.

Midjourney: Die Settings und Parameter sind entscheidend

Um mit dem Bot zu interagieren, tippst Du sogenannte Commands in die Kommandozeile. Sie beginnen in der Regel mit /imagine. Diese Commands enthalten zum einen die Beschreibung des Bildes, das Du generieren möchtest. Wie du etwa ein fotorealistisches Bild erstellst, habe ich in diesem Blogbeitrag bereits beschreiben.

Zusätzlich zur Beschreibung des Bildes kannst du aber auch zusätzlich sogenannte Parameter eingeben. Ein Parameter wird immer an das Ende des Prompt gehängt und beeinflusst so etwa, welche Midjourney Version verwendet werden soll. Soll beispielsweise die Midjourney Version 5 verwendet werden, dann hängst Du an die Beschreibung den Parameter --v 5 an. 

Mit Presets Standardeinstellungen von Midjourney festlegen

Einige Parameter kannst Du auch über die Einstellungen in Form von Presets festlegen. Einmal ausgewählt, werden sie dann automatisch an jeden Prompt gehängt, sodass Du sie nicht immer händisch eingeben musst. Und das geht so:

  • Um die Einstellungen (Settings) aufzurufen, gibst Du in die Kommandozeile den folgenden Command ein /settings
  • Es öffnet sich eine Nachricht des Bots, in der Du verschiedene Einstellungen vornehmen kannst:

Midjourney Settings

Diese Voreinstellungen kannst Du vornehmen:

1. Midjourney Version und RAW Mode. Stand Mai 2023 ist die Midjourney Version 5.1 die aktuellste Version. Mit ihr wurde es noch einfacher mithilfe kurzer Prompts erstaunliche Ergebnisse zu erzielen. Gleichzeitig wurde der sogenannte RAW-Mode eingeführt, der im Grunde eine weniger „rechthaberische“ (O-Ton der Entwickler) Generierung als mit Midjourney V5 ermöglicht. Kreativköpfe sollten also überlegen, den RAW-Mode über die Einstellungen zu aktivieren.

2. Niji Version. Das Niji-Modell ist vor allem dann geeignet, wenn Du Bilder im Anime- oder Illustrationsstil erzeugen möchtest. Seine Stärken spielt es aus, wenn es darum geht, besondere Charaktere und Aktionen im Anime-Stil zu erstellen.

3. Qualität. Mit diesem Parameter legst Du fest, wieviel Zeit und Grafikprozessoren (GPU) genutzt werden sollen. Je höher die Qualität (etwa „High Quality“) desto höher auch die Kosten. Gleichzeitig kannst Du die Qualität auch zunächst heruntersetzen (auf „Half Quality“), wenn es Dir erst einmal darum geht, Erfahrungen mit Midjourney zu machen. Wichtig: Die Auflösung wird durch diesen Parameter nicht beeinflusst.

4. Style. Midjourney wurde darauf trainiert, Bilder zu erstellen, die künstlerische Farben, Kompositionen und Formen bevorzugen. Je geringer der unter „–stylize“ angegebene Parameter, desto weniger künstlerisch sind die generierten Bilder und desto eher entsprechen sie dem ursprünglichen Prompt. Der Default-Wert liegt bei 100, es sind aber Werte zwischen 0 und 1000 möglich.

5. Mode. Als zahlender Abonnent bist du automatisch im Fast-Mode unterwegs. Damit werden Prompts in wenigen Minuten ausgeführt. Im Relax-Mode wird Dir keine GPU-Zeit angerechnet, Deine Prompts landen dann allerdings in der Queue und werden erst nach und nach bearbeitet. Somit kann es schon mal 10 Minuten dauern, bis Du ein Ergebnis bekommst.

Nachdem du die für Dich geeignetsten Einstellungen vorgenommen hast, werden die eingestellten Parameter automatisch an jeden Prompt gehängt, sodass Du nicht jedes Mal daran denken muss.

Weitere Parameter, die Du kennen solltest (und die nicht über Presets verfügbar sind)

Neben den Presets gibt es einige weitere Parameter, die du kennen solltest.

1. Aspect Ratio: das Format des Bildes einstellen

Standardmäßig erstellt Midjourney quadratische Bilder, denn die Default-Einstellung ist das Format 1:1. Ab Midjourney Version 5 kannst Du aber jedes andere Format einstellen. Hier sind die gängigsten Formate:

  • HD-TV oder Smartphone bzw. 16:9-Präsentationen: Verwende hier die Aspect Ratio 7:4, die in etwa diesem Format entspricht und bessere Ergebnisse liefert. Hänge dazu den Parameter --ar 7:4 an Deinen Textbeschreibung.
  • Übliches Fotoformat 3:2: --ar 3:2
  • Hochkantformate 2:3: --ar 2:3

Midjourney-generiertes Stilleben - surreal
Mit dem zusätzlichen Parameter –ar 16:9 werden Bilder im üblichen Monitor/TV-Format erstellt.

2. Chaos-Parameter: So variabel sollen die Ergebnisse sein

Mit dem Chaos-Parameter in Midjourney kannst Du beeinflussen, wie unterschiedlich die Bilder in dem erstellten 4-Grid sein sollen. Je höher der Chaos-Parameter-Wert, desto diverser sind die Ergebnisse. Die Werte können dabei zwischen 0 und 100 variieren.

Wie Du an den beiden Grids unten sehen kannst, unterscheiden sich die generierten Bilder mit --chaos 100 wesentlich mehr als bei --chaos 10.

Das wären aus meiner Sicht die gängigsten Einstellungen und Parameter, die Du kennen solltest. Doch es gibt noch zahlreiche weitere Parameter, die Du im User Guide von Midjourney nachlesen kannst. Und wenn Du jetzt so richtig auf den Geschmack gekommen bist, dann schau doch mal, ob Dich mein Cheat Sheet zum Thema Porträts erstellen mit Midjourney inspirieren kann.

Jetzt wünsche ich Dir viel Spaß beim Prompten.

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