Was macht eigentlich ein UX-Designer?

UX-Design – dieser Begriff fällt in der digitalen Welt immer wieder, aber was genau macht eigentlich ein UX-Designer? Die Rolle ist entscheidend für die Gestaltung von digitalen Produkten, die intuitiv, funktional und benutzerfreundlich sind. Doch UX-Design ist mehr als nur "schönes" Design – es geht um das Verständnis von Nutzerinnen und Nutzern und deren Bedürfnissen.
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Eine UX-Designerin, kurz für User-Experience-Designerin, beschäftigt sich damit, die Interaktionen zwischen einem User und einem Produkt so angenehm wie möglich zu gestalten. Ursprünglich wurde der Begriff „User Experience“ in den 90er-Jahren von Don Norman geprägt, einem Pionier im Bereich nutzerzentriertes Design.

Die Aufgabe eines User-Experience-Designers besteht darin, digitale Produkte – wie Websites, Apps oder Software – so zu entwickeln, dass sie den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer entsprechen und gleichzeitig das Geschäftsziel unterstützen.

Ein UX-Designer unterscheidet sich von anderen Designrollen, wie etwa einem UI-Designer (User-Interface-Designer), der sich mehr auf das visuelle Erscheinungsbild konzentriert. Die UX-Designer:in hingegen kümmert sich um die gesamte Reise der User (Customer Journey) durch das Produkt – von der ersten Interaktion bis hin zur Nutzung und darüber hinaus.

Die Hauptaufgaben eines UX-Designers

Die Rolle ist vielfältig und umfasst verschiedene Phasen im Produktentwicklungsprozess. Hier sind die wichtigsten Aufgaben:

Nutzerforschung (User Research)

Ein zentraler Teil der Arbeit eines UX-Designers ist die Nutzerforschung. Bevor überhaupt mit dem Design begonnen wird, müssen die Bedürfnisse und Probleme der Zielgruppe verstanden werden. Sie führen Umfragen, Interviews und Beobachtungen durch, um herauszufinden, wie Nutzerinnen und Nutzer mit einem Produkt interagieren und welche Herausforderungen sie dabei haben. Die Erkenntnisse aus der Forschung fließen dann direkt in den Designprozess ein.

Prototyping und Wireframing

Nachdem die Bedürfnisse der User analysiert wurden, beginnt der UX-Designer mit der Erstellung von Prototypen und Wireframes. Diese dienen als Skizzen, die die Struktur und Funktionalität eines Produkts abbilden. Wireframes sind oft einfache Darstellungen von Seitenlayouts, die es ermöglichen, die Benutzerführung und Interaktionen frühzeitig zu testen und anzupassen, bevor die finale Gestaltung umgesetzt wird.

Wireframes zu erstellen – in diesem Fall einfache Low-Fidelity-Wireframes – sind die Kernaufgabe von UX-Designerinnen und -Designern (© Christina Lauer).

Usability-Tests und Feedbackschleifen

Ein guter User-Experience-Designer testet regelmäßig seine Entwürfe durch sogenannte Usability-Tests. Dabei wird das Produkt oder der Prototyp von echten Nutzerinnen und Nutzern ausprobiert, während er beobachtet, wo es zu Schwierigkeiten oder Missverständnissen kommt. Anhand dieses Feedbacks werden Anpassungen vorgenommen, um das Produkt weiter zu optimieren. Dieser iterative Prozess kann mehrmals durchlaufen werden, bis das Design wirklich nutzerfreundlich ist.

Zusammenarbeit im Team

UX-Designerinnen arbeiten selten allein. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Designern, Software-Entwicklern und Produktmanagern ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das Endprodukt sowohl funktional als auch technisch realisierbar ist. Häufig sind sie die Brücke zwischen den verschiedenen Abteilungen, da sie die Perspektive der User vertreten und darauf achtet, dass deren Bedürfnisse im gesamten Entwicklungsprozess berücksichtigt werden.

Warum Generalisten häufig UX-Designer werden

Auffallend häufig haben UX-Designer einen beruflichen Hintergrund in zahlreichen anderen Bereichen und Branchen. Denn UX-Design ist ein Berufsfeld, das viele verschiedene Disziplinen vereint: Von Psychologie und Verhaltensforschung über Grafikdesign bis hin zu Technik und Marketing.

Aus diesem Grund sind Generalisten – Menschen, die in mehreren Bereichen über fundiertes Wissen verfügen – oft besonders gut für diesen Beruf geeignet. Sie bringen ein breites Spektrum an Fähigkeiten mit, die es ihnen ermöglichen, über den Tellerrand zu schauen und unterschiedliche Perspektiven in ihre Arbeit einzubeziehen.

Da UX-Designer die gesamte Nutzererfahrung gestalten, müssen sie in der Lage sein, nicht nur visuelles Design zu verstehen, sondern auch die technischen und psychologischen Aspekte eines Produkts. Diese Vielseitigkeit ist typisch für Generalisten und macht sie zu idealen Kandidaten für diese Rolle.

Welche Fähigkeiten braucht ein UX-Designer?

Um ein erfolgreicher UX-Designer zu sein, benötigt man eine Mischung aus technischen Fähigkeiten und Soft Skills. Hier sind einige der wichtigsten Fähigkeiten:

Technische und gestalterische Fähigkeiten

UX-Designerinnen und -Designer nutzen eine Vielzahl von Tools und Software, um ihre Arbeit effizient zu gestalten. Programme wie Figma sind Standard, um Prototypen und Wireframes zu erstellen. Darüber hinaus sollten UX-Designer:innen mit den Grundlagen des Webdesigns vertraut sein, um technische Machbarkeiten einschätzen zu können. Gemeint sind damit etwa Kenntnisse in HTML und CSS.

Soft Skills

Als UX-Designer brauchst du allem eines: Empathie. Nur wer sich in die Bedürfnisse und Perspektiven der Nutzerinnen und Nutzer hineinversetzen kann, wird in der Lage sein, sinnvolle Lösungen zu entwickeln. Darüber hinaus sind Kommunikationsfähigkeiten entscheidend, da der UX-Designer oft die Rolle des Vermittlers zwischen verschiedenen Stakeholdern übernimmt.

Kritisches Denken

UX-Designerinnen stehen ständig vor neuen Herausforderungen und müssen kreativ, aber auch analytisch an die Lösung von Problemen herangehen. Sie hinterfragen bestehende Annahmen und suchen nach Wegen, um das Benutzererlebnis zu verbessern. Dabei ist es wichtig, den Blick stets auf das große Ganze zu richten, ohne die Details aus den Augen zu verlieren.

Fazit: UX-Designer als Brücke zwischen User und Produkt

UX-Designer:innen sind weit mehr als ein kreativer Gestalter. Sie sind Forscher, die die Bedürfnisse der User verstehen, Problemlöser, der innovative Lösungen entwickeln, und Kommunikatoren, die die Brücke zwischen Usern, Developern und Unternehmen schlagen.

Ohne sie wären viele digitale Produkte nicht intuitiv bedienbar und würden Nutzerinnen und Nutzer frustrieren, anstatt ihnen zu helfen. In einer digitalen Welt, in der die Nutzererfahrung immer wichtiger wird, spielen der UX-Designer eine Schlüsselrolle für den Erfolg eines Produkts.