In einer Welt, in der traditionelles Marketing immer mehr an Bedeutung verliert, hat sich das Influencer-Marketing als eine der effektivsten Strategien zur Ansprache von Konsument:innen etabliert. Aber warum ist das so? Warum lassen wir uns von Menschen beeinflussen, die wir oft nur durch unsere Smartphones kennen? Warum vertrauen wir den Empfehlungen von Influencerinnen und Influencern manchmal mehr als denen unserer eigenen Freunde oder Familie
Cognitive Verzerrungen sind überall
Mit diesem Thema habe ich mich vor einigen Jahren wissenschaftlich auseinandergesetzt und diese Erkenntnisse in einem kurzen Lehrvortrag zusammengefasst. Dabei ging es unter anderem um Schlüsselelemente, die die Wirkung von Influencerinnen und Influencern verstärken, etwa den sogenannten „Cognitive Bias“ oder die kognitive Verzerrung.
Der Halo-Effekt
Durch Mechanismen wie den „Halo-Effekt“ neigen wir dazu, einer Person, die wir in einem Bereich als kompetent oder attraktiv empfinden, auch in anderen Bereichen Kompetenz zuzuschreiben. Dies erklärt, warum wir oft bereit sind, Produktempfehlungen von Influencerinnen und Influencern zu vertrauen, selbst wenn sie keine Expertise in dem jeweiligen Fachgebiet haben. Allein ihr sozialer Status oder ihre ästhetische Anziehungskraft beeinflusst unsere Wahrnehmung und Entscheidungsfindung – oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
Influencer-Marketing spricht also nicht nur unsere rationalen Überlegungen an, sondern auch unsere unbewussten Denkmuster und Emotionen. Dieses tiefe Verständnis der menschlichen Psychologie ermöglicht es Marken und Influencer:innen, Beziehungen zu Konsument:innen aufzubauen, die weit über eine einfache Transaktion hinausgehen.
Durch die Kombination von Authentizität, Expertise und dem geschickten Einsatz psychologischer Mechanismen können sie eine beispiellose Nähe zu ihrer Zielgruppe herstellen. Und genau diese Nähe ist es, die das Influencer-Marketing zu einer der effektivsten Methoden der modernen Markenkommunikation macht.
Vortragsfolien zum Thema Influencer-Marketing
Wie dieser Halo-Effekt aussieht, habe ich am Beispiel einer bekannten Influencerin und einer fiktiven Persona (Laura) aufgezeigt.
Die Slides zu meinem Vortrag findest Du im folgenden PDF:
Foto: Midjourney prompted by Christina Lauer (Prompt: cinematic mid-shot of a 30 year old female influencer, wearing a fancy sporty dress, drinking an energy drink while writing a text with her macbook, side-view, hyper-detailed)
